Kurzsteckbrief: Name: Johannes „James“ Zabel; Alter: 21 Jahre; Landesliste: Berlin, Platz 10; Webpräsenz: https://twitter.com/James_Zabel


LHG: 1. Wie hat sich dein Engagement bei der LHG auf dein politisches Bewusstsein ausgewirkt?

Zabel: Ich habe durch die Hochschulpolitik vor allem die harten Kanten zwischen den bürgerlichen politischen Strömungen und den politischen Rändern kennengelernt. Gerade an der Freien Universität Berlin haben wir ein erschreckend breites Angebot an extremistisch nach links orientierten Hochschulgruppen. Im Studentenparlament trifft die LHG dann mit den Parallelwelten dieser Gruppen aufeinander und muss sich oftmals mit nicht vorhandener politischer Dialogfähigkeit irgendwie im hochschulpolitischen Alltag abfinden. Ein ernsthaftes Arbeiten an den realen Problemen der Hochschule stellt sich dabei oft als schwierig heraus, wenn andere Gruppen lieber über TTIP oder die „Weltrevolution Kommunismus“ sprechen wollen. Als Kind aus einem Bezirk, wo ehemalige SEDler heute für Die Linke antreten, bin ich Absurditäten von links bereits gewohnt. Dass mich das dann noch bis an die Universität verfolgt, verändert aber doch noch einmal die eigene Sichtweise. Ich bin heute umso überzeugter, dass wir eine klarere gesellschaftliche Haltung gegen Linksextremismus brauchen.

2. Was würdest du in der Bildung/Hochschulpolitik zuerst ändern?

Mein erstes Thema wären die 24h-Bibliotheken. In Berlin ist das leider noch ein Wunschtraum, während viele andere Universitätsstandorte hier weit fortschrittlicher sind. Studenten haben sehr unterschiedliche Arbeitsrhythmen und für diese sollten die Universitäten auch ein vielfältiges Lernangebot bieten. Dazu gehört eben auch, dass man sich aussuchen kann, ob man Nachmittags oder nachts um 4 Uhr am besten lernen kann. Ich persönlich gehöre beispielsweise zu letzterer Gruppe und bin deshalb bei diesem Thema besonders energisch.

3. Welche Rolle spielt Hochschulpolitik in deinem (persönlichen) Wahlkampf?

Für mich ist Bildung eines meiner Leitthemen und dazu zählt auch die Hochschulpolitik. Viele LHGler sind tatkräftige Unterstützer in diesem Bundestagswahlkampf. Gerade als liberale Hochschulgruppe ist es unsere Aufgabe und Herausforderung, dass die Mitbestimmung an den Universitäten endlich wieder ernst zu nehmen ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir die studentische Realität und ihre Themen in die Politik holen, Studenten schon früh politisieren und für Hochschulengagement begeistern.