Putins Angriffskrieg in der Ukraine tobt nun seit mehreren Monaten. Täglich erreichen uns Nachrichten, die zeigen, welches Chaos und welche Zerstörung durch Putins Krieg im Leben vieler Menschen Einzug gehalten haben.  

Benjamin Kurtz, der Vorsitzende der Liberalen Hochschulgruppen, äußert sich dazu: „Lernen und Lehren gelingt nur im Frieden. Wer hingegen jeden einzelnen Tag existentiellen Bedrohungen ausgesetzt ist und nicht weiß, ob man den nächsten Tag noch erleben wird, kann sich nicht auf Studium oder Forschung konzentrieren. In einem Kriegsgebiet sein Studium weiterzuführen, Studierende zu unterrichten und eigene Forschung zu betreiben, verdient unser aller Anerkennung. Eins ist nämlich gewiss: Nach dem Krieg ist Bildung die Grundlage einer wiederaufblühenden Gesellschaft. Deshalb müssen wir denen, deren Hochschulen zerbombt werden, eine Fortsetzung des Studiums in Deutschland ermöglichen.“ 

Viele junge Studierende werden aus ihrer Heimat vertrieben. Als Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen sehen wir die deutsche Gesellschaft in der Pflicht, dass diese jungen Menschen so einfach und unbürokratisch wie möglich in Deutschland ankommen und weiterstudieren können.  

„Zum Glück haben wir weltoffene Hochschulen: Durch internationale Studierende, Auslandssemester und viele in der Flüchtlingshilfe engagierte Studierende können unsere Hochschulen Ukrainer mit offenen Armen aufnehmen. Hochschulen können und müssen für die Integration eine Vorreiterrolle übernehmen. Um in Deutschland zu leben, sich zurechtzufinden und zu studieren, ist Sprache der Schlüssel. Daher fordern wir die Hochschulen auf, ihr Angebot an Sprachkursen, in denen man Deutsch als Fremdsprache erlernen kann, deutlich auszuweiten“, so Kurtz weiter.  

Die Deutschkurse sollen dabei in unterschiedlichen Sprachniveaus und mit möglichst großer Flexibilität angeboten werden. Zudem sollten wir die Geflüchteten an die Hand nehmen und sie durch Buddy- und Mentorenprogramme unterstützen, indem sie von ihren Kommilitonen durch den (Hochschul-)Alltag begleitet werden. 
Die Hochschulen sollten es Studierendeninitiativen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ermöglichen, Sprach- und Integrationskurse für Menschen mit Fluchterfahrung anzubieten und die notwendige Infrastruktur, vor allem Räume, zur Verfügung stellen. 

Neben Unterstützung im Alltag und bei sprachlichen und kulturellen Herausforderungen spielen selbstverständlich auch die Finanzen eine Rolle:  
„Wir befürworten die Öffnung des BAföGs für alle Studierenden aus der Ukraine. Dies führt in unseren Augen zu einer besseren Integration und erleichtert das Ankommen in einem fremden Land ungemein“, äußerte Kurtz.
„Dieses Signal zeigt, neben vielen anderen: Wir stehen an der Seite aller ukrainischen Studierenden, Flüchtenden und im Land Verbleibenden. Wir zollen zudem unseren großen Respekt gegenüber allen, die sich Putins Kriegetreiberei entgegensetzen – in der Ukraine wie in Russland.“