Nach meinen ersten Bundesmitgliederversammlungen in Saarbrücken und Frankfurt am Main konnte ich die Liberalen Hochschulgruppen mit drei Stichwörtern beschreiben: harte Diskussionen, lange Nächte und Michael Daemgen. Und das zeigt es ganz gut auf – Michael war längst nicht nur irgendein Teilnehmer auf unseren Seminaren und Kongressen, er wurde eine Institution, ein Teil der „Einrichtung“ des Verbandes.

Und das zu Recht. Als herzliche, freundliche und zuvorkommende Person war er ein geschätzter Gast in jeder Runde. Er brachte seine Meinung nicht lautstark ein, aber wenn man ihn um seine Einschätzung fragte, sprudelte es aus ihm nur so heraus. Mit seiner Erfahrung, seiner Kenntnis über die Vorgänge in der LHG und der LHG-Mitglieder war er für viele ein geschätzter Berater für alle Lebenslagen. Unzählige Male fragte ich ihm zum Beispiel über seinen Werdegang an der TU Clausthal, wo er selber AStA-Präsident wurde. Ich sehe noch heute sein verschmitztes Lächeln, wenn er erzählte, dass er dies nur durch einen Trick geworden war, indem er sich als neutraler Kompromisskandidat zwischen zwei Lagern anbot und so der einzige liberale AStA-Präsident wurde, den die TU Clausthal je hatte.

Wir werden Michael vermissen. Auf den VLA-Seminaren, bei unseren Veranstaltungen, beim Bier danach. Viel Lebenszeit hatte er bei uns verbracht, die LHG-Familie wurde auch zu seiner zweiten Familie. Es tut weh, ein Familienmitglied zu verlieren. Doch wir werden ihn nie vergessen und stets in bester Erinnerung behalten. Wäre er heute hier und würde diesen Text lesen, würde er mir wohl in seiner Bescheidenheit sagen, dass ihm das Im-Mittelpunkt-Stehen fast peinlich wäre. Er hat es sich aber so verdient.

Danke für alles. Ruhe in Frieden, Michael!