Am vergangenen Sonntag machten liberale Studenten deutschlandweit auf den zunehmenden Antisemitismus an Hochschulen und Universitäten aufmerksam. An der Technischen Universität Berlin, die bereits durch Berichterstattung über ihre Präsidentin in den Fokus gerückt war, wurden Flugblätter von antisemitischen Gruppen verteilt, die zur Zerstörung Israels durch Bomben aufrufen. An der Humboldt-Universität zu Berlin sind vor allem noch die Überreste antisemitischer Schmierereien an Wänden und Fassaden sichtbar, die von Besetzern hinterlassen wurden. An zahlreichen weiteren Universitäten finden sich Protestcamps mit judenfeindlichen Forderungen sowie entsprechenden Aufklebern und Plakaten.

Der Spitzenkandidat der LHG, Danny Marlon Meyer, äußerte dazu:
„Wer glaubt, Antisemitismus sei ein Problem vergangener Zeiten, irrt. Seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel gehören judenfeindliche Aktionen und Äußerungen leider zum Alltag an deutschen Hochschulen. Universitätsleitungen müssen den Schutz jüdischen Lebens zur Priorität machen. Dazu gehören sowohl die entschlossene Bekämpfung antisemitischer Bewegungen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, als auch Aufklärung über Israels Recht auf Selbstverteidigung.“

Der Bundesvorsitzende der LHG Jan-Lukas Gescher fügte hinzu:
„Es ist höchste Zeit, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus zu ergreifen. Sicheres jüdisches Leben scheint an deutschen Universitäten kaum noch möglich zu sein. Veranstaltungen, Vorträge und andere antisemitische Aktivitäten müssen konsequent unterbunden werden. Als letzte Konsequenz sollten die Verantwortlichen aus dem universitären Kontext ausgeschlossen werden. Wer jüdische Mitmenschen nicht akzeptieren kann, hat selbst keinen Anspruch auf Akzeptanz.“