Im Rahmen einer bundesweiten Social-Media-Aktion der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) machten Studierende auf gravierende Defizite bei der Digitalisierung an Hochschulen aufmerksam. Beispiele sind der Ausfall sämtlicher IT-Technik in Potsdam, der Einsatz von Kreidetafeln und Overhead-Projektoren anstelle moderner Beamer und Whiteboards in Berlin und Darmstadt sowie veraltete, benutzerunfreundliche Lernportale aus den 2000er-Jahren in Frankfurt.

Der Bundesvorsitzende der LHG, Jan-Lukas Gescher, kommentierte die Zustände mit klaren Worten: „Das ist nicht, was wir unter Digitalisierung verstehen. Wir fordern eine vollständige Modernisierung der Hochschulen – von flächendeckendem WLAN und ausreichend Steckdosen bis hin zu digitalen Prüfungen und der Aufzeichnung von Vorlesungen. Es ist Zeit, die Hochschulen aus der Steinzeit in die Zukunft zu bringen.“

Die Forderungen der LHG umfassen:

  • Flächendeckende Ausstattung mit Steckdosen und WLAN in allen Uni-Gebäuden und Bibliotheken.
  • Digitalisierung administrativer Prozesse, wie die Anmeldung zum juristischen Examen und anderen Prüfungen.
  • Erweiterung der Präsenzlehre durch digitale und hybride Formate, um flexibleres Lernen zu ermöglichen.
  • Zeitgemäße Hard- und Software für Forschung, Lehre und Verwaltung, einschließlich moderner Kommunikations- und Cloud-Dienste sowie fachspezifischer Programme.
  • Förderung digitaler Medien, um gedruckte Bücher weitgehend durch digitale Zugänge zu ersetzen.
  • Einführung eines europäischen digitalen Studierendenausweises als App.
  • Aufzeichnung von Vorlesungen und digitale Abgabe von Hausarbeiten.

Gescher betonte: „Die Zustände an vielen Universitäten zeigen, dass Digitalisierung längst kein Schlagwort liberaler Politik mehr ist, sondern ein drängendes Thema, das die Qualität der Lehre und die persönliche Entfaltung der Studierenden unmittelbar beeinflusst.“

Danny Marlon Meyer, Spitzenkandidat der LHG, fügte hinzu: „Es ist höchste Zeit für einen Digitalisierungsschub. Eine moderne Infrastruktur verbessert nicht nur die Studienqualität, sondern fördert Innovation, spart langfristig Kosten und sichert die Ausbildung jener Fachkräfte, die unsere Wirtschaft dringend benötigt.“

Die Forderungen zielen darauf ab, deutsche Hochschulen zukunftsfähig zu machen und den Weg für Innovation und Fortschritt in Bildung und Forschung zu ebnen.