Am Wochenende vom 17. bis 19. Juni 2022 führten die Liberalen Hochschulgruppen (LHG) ihre 66. Bundesmitgliederversammlung in Würzburg durch. Nach zwei Jahren Coronapandemie und fast zweieinhalb Jahren ohne physische Mitgliederversammlung konnte der Verband endlich wieder in Präsenz tagen. Im Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen konnten wir zudem in Würzburg drei neue Mitgliedsgruppen begrüßen.  

Benjamin Kurtz, Bundesvorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen, bemerkte erfreut: „Für uns als studentischer Verband waren die letzten 2 Jahren eine harte Zeit. Hochschulpolitik lebt vom Austausch mit den Studierenden auf dem Campus. Umso mehr freut es uns als Bundesverband, dass wir nun nach der Coronapandemie gestärkt in die Präsenz an den Hochschulen zurückkehren. Der Pandemie zum Trotz gewinnen wir Mitgliedsgruppen dazu und können an vielen Standorten gemeinsam für die Dinge einstehen, die uns wichtig sind: Wissenschaftsfreiheit, Meinungsfreiheit an Hochschulen, psychische Gesundheit und die Freiheit der Entfaltung Studierender. Die 66. Bundesmitgliederversammlung war nicht nur für die neuen Mitgliedsgruppen eine großartige Möglichkeit sich zu vernetzen, sondern für den gesamten Verband!” 

Die Veranstaltung war mit knapp 80 Mitgliedern und Gästen aus ganz Deutschland gut besucht. Besonders gefreut hat uns der Austausch mit Vertretern des Verbands Liberaler Akademiker und der anderen hochschulpolitischen Organisationen. Das Kongressprogramm ergänzte die programmatischen Debatten unter anderem mit einer Antragswerkstatt und einem Skillworkshop zum Thema Professionelles Campaigning. 

Im Nachgang der BMV äußerte Kurtz vor allem Freude über die Diskussionen und neuen inhaltlichen Impulse: „Die programmatischen Debatten dieses Wochenende waren lebhaft und voller guter Argumente. Wir haben wichtige Themen besprochen wie ukrainische Studierende, Barrierefreiheit und Studieren mit Kind: Bei all diesen Themen muss sich noch viel tun an unseren Hochschulen. Eine Karriere im wissenschaftlichen Bereich darf nicht länger einen Konflikt zwischen Karriere und Kind auslösen. Genauso müssen junge Eltern in ihrem Bestreben zu studieren unterstützt werden.” 

„Barrierefreiheit ist ein Thema, welches für Nicht-Betroffene oft im Dunkeln bleibt – das wollen wir ändern! Unsere Beschlüsse zum Thema Gehörlosigkeit und Sehbehinderung wollen wir nun an den Hochschulen in die Gremientragen und die Universitäten ermutigen, sich hier Gedanken über Inklusion zu machen“, so Kurtz weiter. 

Der Krieg in der Ukraine blieb auch auf der Bundesmitgliederversammlung nicht unerwähnt: In einem Dringlichkeitsantrag beschlossen die Liberalen Hochschulgruppen ein Konzept für die Aufnahme von Geflüchteten an deutschen Hochschulen.  
 

„Wir wollen das Sprachkursangebot enorm ausweiten: Unis und private Anbieter sollen ein Angebot schaffen, dass möglichst alle Bedürfnisse Geflüchteter abdeckt. Dies soll insbesondere den ukrainischen Studierenden aktuell, und perspektivisch  auch Geflüchteten aller Nationen offenstehen, ohne dabei finanzielle Belastungen für diese Studierenden zu schaffen”, erklärte Kurtz. 
„Ob durch Patenschaftsprogramme oder die Ausweitung der psychotherapeutischen Betreuung an Hochschulen: wir wollen die Geflüchteten nicht nur aufnehmen, sondern sie in der Mitte unserer Gesellschaft integrieren und ihnen so weit möglich eine Heimat bieten.” 

Mit Blick auf die kommenden Monate des Amtsjahres kündigte Kurtz an: 
„Es liegen noch tolle Veranstaltungen wie das Hochschulpolitische Forum im September und Projekte vor uns, die dieser Vorstand hochmotiviert angehen möchte. Der Austausch mit den Mitgliedsgruppen war und ist von uns von hoher Relevanz und wir freuen uns auf die kommenden Monate in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und Mitgliedsgruppen.”