Benjamin Kurtz: Armutszeugnis der Universität Marburg und trauriger Tiefpunkt der Diskriminierung 

Ende vergangenen Jahres wurde ein mit dem HIV-Virus infizierter Student der Zahnmedizin von der Philipps-Universität Marburg exmatrikuliert. Als Begründung wurde die mögliche Infektionsgefahr potenzieller Patientinnen und Patienten angegeben. Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende der Liberalen Hochschulgruppen, Benjamin Kurtz: 

„Heutzutage ist HIV eine gut therapier- und kontrollierbare Infektion, die kein allgemeines Risiko für andere Personen darstellt. Dies gilt auch für Ärztinnen und Ärzte, insbesondere allerdings im Bereich der Zahnmedizin. Es macht uns als Liberale fassungslos, dass diese Tatsache der Hochschulleitung der Philipps-Universität Marburg offenbar nicht bewusst ist. 

Aus Sicht der Liberalen Hochschulgruppen ist die Argumentation, einen Studenten aufgrund angeblicher Vorsichtsmaßnahmen zu exmatrikulieren, ein Armutszeugnis für die mangelnde Sensibilität und Rücksichtnahme der Universität Marburg. Der Ausschluss vom Studium ist eine überzogene Maßnahme, die einen traurigen Tiefpunkt der Diskriminierung einzelner Studierender darstellt. 

Die Liberalen Hochschulgruppen bringen ihre vollumfängliche Solidarität mit dem betroffenen Studenten zum Ausdruck und fordern die Philipps-Universität Marburg dazu auf, diese Maßnahme unverzüglich rückgängig zu machen. Insbesondere darf das Vorgehen der Universität Marburg nicht zum Vorbild für andere Institutionen werden.“