Ausreichende Angebote zur Kinderbetreuung sind eine entscheidende Voraussetzung, um Studium und wissenschaftliche Berufslaufbahn mit der Kindererziehung zu vereinbaren und damit zur Verbesserung der Situation von Eltern an den Hochschulen.

Viele Studierende und Angehörige des wissenschaftlichen Personals haben derzeit Schwierigkeiten, eine angemessene Versorgung ihrer Kinder zu gewährleisten. Denn die Kindertagesstätten am Wohnort nehmen, sofern überhaupt genug Plätze vorhanden sind, keine Rücksicht auf den Zeitplan des Hochschul-Lebens, wie unregelmäßige Stundeneinteilung, zahlreiche Abendveranstaltungen, etc. Einige sozialdemokratische Landesregierungen, z.B. in Niedersachsen, lehnen aber eine besondere Förderung von Kindertagesstätten an Hochschulen ab, da sie hierin eine Unterstützung gesellschaftlich angeblich privilegierter Gruppen sehen. Diese Haltung ist für uns absolut ungerechtfertigt.

Daher fordern wir Bund und Länder auf, die Einrichtung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten an den Hochschulen verstärkt zu fördern. Dabei müssen die besonderen Bedürfnisse der Hochschulangehörigen berücksichtigt werden, vor allem die Zeitgestaltung der Studierenden. Daher sind insbesondere Elterninitiativ Gruppen zu unterstützen, wie sie Studierende an etlichen Hochschulen aufgebaut haben. Derartige Gruppen dürfen nicht länger an bürokratischen Hemmnissen wie der Raumvergabe scheitern. Die Flexibilität solcher Lösungen auf privater Basis ist den langfristigen Planungen öffentlicher Angebote vorzuziehen.