Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG) setzt sich für die gesellschaftliche Integration Homosexueller ein und unterstützt auch die Interessen schwuler Studenten. Im Einzelnen heißt das:

1. Schaffung einer Infrastruktur für schwule Studenten

Schwulen- und Lesbenreferate und schwule Initiativen könen zur Information der Studierenden über Homosexualität beitragen und so Vorurteile abbauen. Sie sind Anlaufpunkt und Infopool für die Emanzipationsarbeit schwuler Studenten, sind Kommunikationsforum, leisten Kulturarbeit an der Hochschule und bieten Hilfen zum Coming Out.

Eine solche Infrastruktur entspricht den Bedürfnissen schwuler Studenten und erfüllt eine sinnvolle gesellschaftliche Aufgabe.

Deshalb fordern wir:

  • Wo sie noch nicht existieren, sollen Schwulenreferate eingerichtete werden.
  • Schwule Initiativen sollen durch die Organe der Verfassten Studierendenschaft finanziell und ideell unterstützt werden.
  • Wo es die Raumsituation zulässt, soll ein Raum an der Hochschule als schwules Kommunikationszentrum eingerichtet werden

2. Thematisierung von Homosexualität in der Wissenschaft

Die verstärkte Thematisierung von Homosexualität als Forschungs- und Lehrgegenstand an der Universität ist sinnvoll,

  • weil es auch ein praktisch wertvoller Beitrag zum Erkenntnisfortschritt der jeweiligen Wissenschaft wäre, die spezifische Situation von homosexuellen Menschen im Kontext des jeweiligen Wissenschaftsgebiets zu erforschen und zu lehren,
  • weil die wissenschaftliche Behandlung des Themas zur gesellschaftlichen Enttabuisierung beitragen kann und
  • weil so schwule und lesbische Wissenschaftler/innen ermutigt werden, für sie spezifisch relevante Fragestellungen wissenschaftlich zu bearbeiten.

Deshalb fordern wir:

  • Fachlich relevante Aspekte der Homosexualität sollen verstärkt in Seminaren, Hausarbeiten und Diplomarbeiten thematisiert werden. Sinnvoll ist eine solche thematische Integration insbesondere in sozial-, kultur-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen sowie im Lehramtsstudium.
  • Bei der Forschungsförderung sind Projekte zur Homosexualität gleichberechtigt und angemessen zu behandeln.
  • Interdisziplinäre Forschungsstellen zur Homosexualität sind zu begrüßen. Die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit, eine solche einzurichten, ist an der jeweiligen Hochschule zu prüfen.