Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen fordert alle Verantwortlichen auf, das Vorhandensein anderer Studienformen, als der des Vollzeitstudiums endlich zu akzeptieren und ihr Verhalten entsprechend zu ändern.

Es ist inzwischen allgemein anerkannte Tatsache, dass das herkömmliche Vollzeitstudium an deutschen Hochschulen nicht mehr die alleinige Studienform ist. In einigen Studiengängen ist das Vollzeitstudium sogar weitgehend vom Teilzeitstudium in vielfältigen Erscheinungsformen abgelöst worden. Dieser Trend ist unumkehrbar geworden. Hierfür ist von zwei Begründungsgruppen auszugehen:

  1. Das Studium verlängert sich aus sozialen Gründen. Hierzu zählen der Zwang zur Erwerbstätigkeit, die Betreuung von Angehörigen und eigene Krankheit.
  2. Das Studium verlängert sich, weil die Studierenden neben ihrem eigentlichen Studium Zusatzqualifikationen anstreben oder sich gesellschaftlich engagieren.

Der LHG hält spezielle Angebote und Hilfen für diesen Personenkreis zur Zeit nicht für erforderlich. Es ist unserer Meinung nach notwendig, Änderungen in der Organisation von Studium und Prüfungen vorzunehmen, die den Teilzeitstudierenden die Arbeit erleichtern und gleichzeitig eine Verbesserung für alle darstellen. Hierzu zählen im einzelnen:

  • längere Öffnungszeiten in Bibliotheken, Rechenzentren und anderen studienrelevanten Einrichtungen der Hochschulen
  • Verzicht auf verbindliche Prüfungszeitpunkte
  • Verzicht auf Koppelung verschiedener Prüfungen aneinander
  • weitgehender Verzicht auf Prüfungsvorleistungen.

Die Einführung eines speziellen Teilzeitstudierendenstatus lehnt der LHG als unnötig und diskriminierend ab! Im Ausland existierende Modelle sind wegen der gravierenden Unterschiede zum deutschen Hochschulsystem nicht übertragbar.