Gentechnikforschung ist einer der zukunftsweisendsten Forschungsbereiche im 21. Jahrhundert. Die aktuellen EU-Regulierungen zur Gentechnik und die deutschen Regulierungen zu neuen Züchtungsmethoden sind jedoch überholt und hemmen Forschung sowie Innovationen zur Gentechnik an Hochschulen. Den Trend einiger EU-Staaten, ihre nationalen Regularien stattdessen weiter zu verschärfen, beobachten die Liberalen Hochschulgruppen besorgt. Die Gesetzgebung der EU zu genetisch veränderten Organismen (GVO) muss an den aktuellen Forschungsstand angepasst werden. Hierbei müssen vor allem folgende Aspekte berücksichtigt werden:  

 

  1. Der Unterschied zwischen klassischer Gentechnik (Kombination von Genomen mit fremdem Genmaterial) und der „Gen-Schere CRISPR/Cas“ (gezielte Editierung eines Genoms ohne fremdes Genmaterial) soll in der Gesetzgebung berücksichtigt werden. Organismen, bei denen die Editierung des Genoms ohne Einführung fremden Genmaterials durchgeführt wurde, sollen nicht mehr als GVO, sondern vergleichbar mit gezüchteten Pflanzen behandelt werden, da sich der Einsatz der „Gen-Schere“ in Wirkungsweise und Risiken kaum von normaler Züchtung unterscheidet. 
  1.  Das Gesetz zu genetisch veränderten Organismen soll dahingehend liberalisiert werden, dass sich die Sicherheitsbewertung der GVO im Rahmen dieses Gesetzes ausschließlich auf die Eigenschaften des Produktes und nicht auf die Technologie, mit der dieses hergestellt wurde, beziehen soll. Dadurch sollen übermäßige bürokratische Hürden, die Fortschritte in genetischer Technologie Forschung hemmen, verhindert werden.  

Neben Regulierungen auf europäischer Ebene hemmen auch Vorgaben der Bundesrepublik Deutschland die Forschung und die Innovationsfähigkeit im Bereich der Gentechnik. Die Entscheidung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, die steuerfinanzierte Fachstelle Gentechnik und Umwelt ohne transparentes, wissenschaftsbasiertes   Ausschreibungsverfahren mit Anti-Gentechnik Lobbyorganisationen zu besetzen, ist zu bemängeln. Statt ideologisierter Besetzung von wissenschaftlichen Fachstellen braucht es klare Ausschreibungsverfahren, um forschungs- und innovationsfreundliche Bedingungen in Deutschland – von der Hochschule bis ins Genlabor – zu schaffen.