Am 27. November 2023 wurde der Entwurf für ein deutschlandweit gültiges Semestertickets im Solidarmodell veröffentlicht. Dieser sieht einen Solidarbeitrag von 176,40€ pro Semester vor. Das ist zwar weniger als viele bisherige Semestertickets, steht aber mit der sich stark verbessert habenden Möglichkeit zum fakultativen Ticket nicht im Verhältnis. Wo vorherige Semestertickets bis zu 90 Prozent Rabatt gegenüber dem entsprechenden fakultativen Ticket hatten, sind es im „Deutschlandticket Semester“ gerade einmal 40 Prozent (176,40€/294,00€). Die Notwendigkeit eines Tickets im Solidarmodells wird auch angesichts des „günstigen“ Deutschlandtickets eingeschränkt. Die Freiheitseinschränkung der Einzelperson bei der Zwangsabgabe ist aus unserer Sicht untragbar, weswegen wir bereits die Ablehnung gegenüber dem Solidarmodells als Bundesverband beschlossen haben. Nun kommt aber im Gegensatz zu vorher hinzu, dass die Studierendenschaften in der Regel nicht einmal in der Summe profitieren. Wo vorher eine fakultative Abnahme der Alternativtickets um das Vielfache mehr gekostet hat, sind es jetzt maximal 117,60€ (294,00€-176,40€) mehr. Genauso wie Studierende mit mindestens 3,6 Monaten Nutzung pro Semester (176,40€/49€) zu den Profiteuren des Solidarmodells gehören, gehören auch Studierendenschaften mit einer Durchschnittlichen Nutzung von mindestens 3,6 Monaten zu den „Profiteuren“, zumindest nach der Summe der Zahlungen für die Deckung des Bedarfs nach Mobilität. Dieser „Schwellenwert“ lag vorher bei vielen Semestertickets bei einem Monat pro Semester. 

Die Option sein Semesterticket auf das Deutschladticket aufzustocken, bei gleichzeitiger Abschaffung des Semestertickets, hat das Solidarmodell endgültig ad absurdum geführt. Wir fordern deshalb die Option zu Beginn eines jeden Semesters, das Deutschlandticket oder kein Ticket in Anspruch zu nehmen. Eine Lösungsmöglichkeit, die nicht zu Mehrbelastung bei Studierenden führt, ist die Einführung eines preisreduzierten Deutschlandtickets nach Wahl für Studierende. Weiterhin begrüßen wir die Vereinheitlichungschancen, die das Deutschlandtickets mit sich bringt. Insbesondere bei Regeln zur Fahrradmitnahme würden wir eine solche Vereinheitlichung begrüßen.