Ganz Europa investiert in zukunftssichere Energien und geht zusammen den Weg einer unabhängigen Energieversorgung. Sichtbar wird dabei, dass Energiepolitik nicht nur isoliert in den Mitgliedsstaaten betrachtet werden sollte, sondern in der Europäischen Union einen höheren Stellenwert einnehmen sollten. Die Liberalen Hochschulgruppen fordern daher eine Ausweitung der Forschungskooperation im Bereich der Kernenergie. Neue Generationen der Kernenergie bieten neben der Klimaneutralität auch Versorgungssicherheit und einen geringeren Strompreis. Die Abhängigkeit von Drittstaaten kann gesenkt werden, was die EU zu einer handlungsstarken Union machen kann. Bei der Beschaffung von Material soll auf westliche Wertepartner (wie bspw. NATO-Staaten) gesetzt und ausgeschlossen werden, dass die Abhängigkeit von autoritären Regimen erhöht wird. Nukleare Forschungs- und Energiekooperationen der Europäischen Union sollen nicht an dem deutschen Sonderweg des Atomausstiegs scheitern, sondern als Zukunftsoption gesehen werden können. Im Sinne des europäischen Zusammenwachsens ist auch eine Dual-Use Forschung nicht abzulehnen, sondern auf Technologie-Offenheit zu setzen.

Gleichzeitig soll das Know-How im Bereich der Kernenergie in Deutschland erhalten bleiben, um die Chancen, die kommende Generationen der Kernenergie bieten, nicht zu verspielen. Deutschland soll deswegen den weiteren Betrieb von Forschungsreaktoren ermöglichen und sich als Standort für europäische Forschungsprojekte bewerben.

Um den Wissenstand der Bevölkerung hinsichtlich der Nuklearenergie zu verbessern, soll den entsprechenden Lehrstühlen eine Förderung für die Wissenschaftskommunikation zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse der Kernenergieforschung sollen im Vordergrund stehen, damit die Emotionalität der öffentlichen Debatte abnimmt und datenbasierte Entscheidungen getroffen werden können. Für jedes Forschungsprojekt soll die Information der Bürger über die Chancen und Gefahren der einzelnen Projekte auf wissenschaftlicher Basis mitgedacht werden.