Die Debatte über den Bologna-Prozess in Deutschland stellt diesen so dar, als würde er einzig und allein aus dem zweistufigen Studiengangsmodell bestehen. Dabei werden die für Studenten viel bedeutenderen Themenkomplexe der Flexibilität und der Vergleichbarkeit der Abschlüsse kaum beachtet. Vergleichbarkeit darf hierbei jedoch nicht als eine Gleichschaltung interpretiert werden.

Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen fordert deshalb:

  • unter der Bedingung einer externen Qualitätssicherung (Akkreditierung) den Hochschulen größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung und Wahl ihrer Studienabschlüsse (Bachelor, Master, Magister oder Diplom) zu gewähren.
  • dass Staatsexamen einzig als Zugangsbeschränkung in den Staatsdienst auszugestalten, es muss möglich sein, diese Studiengänge auch mit einer Orientierung hin zu anderen Einsatzfeldern (freie Wirtschaft, Forschung) aufzunehmen.
  • bei den jetzigen Staatsexamina ist durch Vorgaben für die Akkreditierung sicherzustellen, dass das jetzige Niveau beibehalten wird.
  • die politischen Akteure auf, eine intensive Informationsarbeit bei den neuen Studienabschlüssen zu leisten.
  • die Ausfertigung und vor allem die Aushändigung eines „Diploma Supplement“ schnellstmöglich zum Standard an staatlichen Hochschulen werden zu lassen.