Steigende Studierendenzahlen, höhere Anforderungen und der gesellschaftliche und finanzielle Druck auf Studenten, ihr Studium möglichst schnell abzuschließen bei einer gleichzeitig anhaltenden Unterfinanzierung der universitären Bildung bringt Hochschulen immer weiter an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Gleichzeitig haben Studenten einen Teil des Jahres, nämlich die vorlesungsfreie Zeit, zur freien Verfügung, während Räumlichkeiten und die weitere Infrastruktur an ihren Universitäten oftmals weitestgehend brachliegen. Vor allem denjenigen, die ihr Studium oder einen Teil davon möglichst schnell beenden wollen, kämen akademische Angebote in den Semesterferien sehr zu Gute. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Leerstand von Räumlichkeiten nicht sinnvoll. Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen setzt sich daher dafür ein, dass im Rahmen einer allgemeinen Flexibilisierung der traditionellen Hochschulstrukturen Universitäten, Fachbereiche, Institute und Lehrstühle kreativ nach Möglichkeiten suchen, zusätzliche Lehrangebote in den Semesterferien zu schaffen. Diese dürfen selbstredend niemals bestehende Lehrangebote ersetzen oder verpflichtend sein. Sie können jedoch eine wertvolle Alternative darstellen, besonders für Pflichtveranstaltungen, welche während des Semesters aus Kapazitätsgründen oder Gründen der Überschneidung (beispielsweise bei Bachelormodulen verschiedener Fächer beim Lehramtsstudium) nicht von allen Studenten mit entsprechendem Bedarf besucht werden können, bei Veranstaltungen mit konstant hohem Bedarf oder als optionale Vertiefungen im Semester erarbeiteter Themen. Weiterhin sollten Veranstaltungen zur Vertiefung von sozialen und methodischen Grundkompetenzen, wie auch im Rahmen des Bologna-Prozesses gefordert, Teil solcher Angebote sein. Im Rahmen des lebenslangen Lernens könnten diese Angebote gegen eine Gebühr auch Uni‐externen Personenkreisen angeboten werden. Planung und Koordination sollen möglichst subsidiär geregelt werden.