In Zeiten voranschreitender Hochschulfreiheit fordert der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen die Länder dazu auf, die Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften für das Hochschulmanagement zu intensivieren und professionalisieren. Dies kann vor allem durch folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
1. Die Länder informieren intensiv über die neuen Möglichkeiten der Hochschulen die Ausgestaltung hin zu einem wettbewerbsorientierten System selbst voranzutreiben. Die Vorteile freiheitlicher Regelungen müssen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit vor allem den Studierenden und den akademischern Mitarbeitern nahe gebracht werden, so dass diese sich mit den Veränderungen identifizieren und sich in den Umgestaltungsprozess intensiv einbringen können.
2. Die Länder sorgen für Schulungen und Weiterbildungsangebote, um die bisher in einem staatlich kontrollierten System der Unmündigkeit agierenden Verwaltungsangestellten mit den Neuerungen zu identifizieren und deren Beteiligung an der Umgestaltung der Hochschulen voranzutreiben. Sinnvoll sind in diesem Sinne auch Angebote für Funktionsträger von extern besetzten Leitungsgremien (z.B. Hochschulrat), da deren Mitglieder zwar oft zu sinnvollen Veränderungen beitragen, durch Unkenntnis ihrer Möglichkeiten und fehlendes Wissen über interne Abläufe in der Hochschulverwaltung aber schnell an ihre Grenzen stoßen.
3. Langfristig wird deutlich mehr speziell für den Bereich der Hochschulverwaltung ausgebildetes Personal benötigt. Die Länder und Hochschulen, insbesondere jene die ohnehin Studienangebote in Organisations- und Verwaltungswissenschaften anbieten, sind aufgefordert spezielle Lehrangebote im Bereich Hochschulmanagement anzubieten. Dies kann bspw. in Form eines nicht konsekutiven Masterstudiengangs für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement, wie an der Universität Oldenburg erfolgen. Die Hochschulverwaltungen werden aufgefordert, bestehende Angebote möglichst intensiv wahrzunehmen.