Immer mehr Studierende brechen ihr Studium ab. Die unsichere Lage der Öffnung der Hochschulen, die Distanzlehre und das fehlende Miteinander sind heute bedeutende Gründe für den Abbruch eines Studiums. Aber auch andere Faktoren erschweren den erfolgreichen Abschluss eines Studiums zu machen. Die Zahl der Studierenden wird signifikant größer, immer breitere Schichten nehmen ein Studium auf. Diese positive Entwicklung wird leider nicht begleitet von den notwendigen Hilfsangeboten. Die Liberalen Hochschulgruppen fordern, dass vermehrt auf die hochschulinternen Hilfsangeboten, sowie Ersti-Veranstaltungen, die der besseren Orientierung im Hochschulleben dienen sollen, hingewiesen wird. Diese können durchaus u.a. gestaffelt nach Abiturnoten spezifisch gestaltet werden. Vermehrt angesprochen werden sollen die Aufgabenbereiche der Studienberatung, die Beratungsstellen der Studierendenschaft und psychosoziale Beratungsangeboten. Neben den wissenschaftlichen Grundlagen müssen auch die Abläufe an der Hochschule den Studierenden nahegebracht werden, damit diese sich in diesem komplexen System zurechtfinden können.

Viele Studierende stellen bereits nach kurzer Zeit fest, dass das von Ihnen gewählte Studium nicht das richtige für sie ist. Um herauszufinden, welche Ursachen dem zugrunde liegen soll jeder Studierende verpflichtend an einer Umfrage teilnehmen. Auf Grundlage der Ergebnisse müssen die Ursachen evaluiert werden Diesen Studierenden soll bestmöglich geholfen werden, indem sie über Angebote der Studienberatung informiert werden und dort über alle zur Verfügung stehenden Optionen sprechen können. Dabei sollen nicht nur andere Studienangebote, sowie die Auswirkungen auf die Finanzierung eines folgenden Studiums besprochen werden, sondern auch Alternativen zu einem Studium aufgezeigt werden.

Im Zuge der Coronakrise ist die Kommunikation der Hochschulleitungen gegenüber Studierenden als mangelhaft aufgefallen. Bis kurz vor Semesterbeginn stand nicht fest, ob das jeweilige Semester in Präsenz, hybrid oder digital stattfinden wird, Hilfsprogramme wurden unzureichend aufgebaut und eine Perspektive wurde nicht geboten. Diese Aussichtslosigkeit hat viele Studierende zum Abbruch ihres Studiums bewegt. Die Hochschulkommunikation muss sich bessern. Studierende müssen Entscheidungen frühzeitig kommuniziert bekommen, um sich auf diese einzustellen. Die Entscheidungsfindung darf nicht willkürlich erscheinen, sondern muss an Werte geknüpft sein, sodass eine Nachvollziehbarkeit herrscht.