Für die liberalen Hochschulgruppen ist klar, dass verschiedene Lebenswege gleichwertig sein müssen. Egal ob Ausbildung, Studium oder Gründungen, es zählt bei uns das Individuum. Während das Studium bis heute einen sehr guten Ruf hat und als Türöffner für spätere Karrieren gilt, wird die berufliche Bildung oftmals stiefmütterlich behandelt. Darum fordern wir:

1. Aufklärung in den weiterführenden Schulen

Während der Schulzeit kristallisiert sich bei den meisten Schülerinnen und Schülern bereits der zukünftige Berufswunsch heraus. Dabei ist sicherzustellen, dass eine Informationsgleichheit bei der Aufklärung über ein mögliches Studium, als auch über mögliche Ausbildungsberufe vorhanden sind. In der Schule muss es Möglichkeiten für die Lehrenden geben, mindestens ein Halbjahr über die beruflichen Chancen zu sprechen. Besuche bei der Bundesagentur für Arbeit, an den Hochschulen und in Ausbildungsberufen können dabei helfen. Die Kommunikation über die Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium ist dabei zentraler Kern. Hybridmodell wie das duale Studium oder ein Teilzeitstudium müssen als Mittelweg ebenfalls stärker im Fokus stehen. Die Berufsorientierung muss in allen Bundesländern verpflichtend im Lehrplan stehen.

2. Unbürokratischer Wechsel

Der Wechsel von Studium in die Ausbildung und umgekehrt muss vereinfacht werden. Dabei braucht es klare Anrechnungsmöglichkeiten, sodass nicht wieder von null angefangen werden muss. Der Wechsel hat so unbürokratisch und digital wie möglich abzulaufen.

3. Eine Kultur der zweiten Chance

Wer merkt, dass sein gewählter begonnener Berufsweg nicht der richtige war, darf nicht als Verlierer gebrandmarkt werden. Im Gegenteil, die Liberalen Hochschulgruppen setzen sich für einen offenen Umgang mit dem Ausbildungswechsel ein und wollen eine Kultur der zweiten Chance etablieren. Lebenswege müssen nicht gerade sein, sondern dürfen genauso gut Brüche aufzeigen.