Die Liberalen Hochschulgruppen setzen sich für die evidenzbasierte Lehre an den medizinischen Fakultäten ein, um den höchsten Standard in der Lehre an unseren Hochschulen zu erreichen. Wir fordern daher, dass „alternative Heilmethoden“ – die wie die Homöopathie nicht der Definition evidenzbasierter Medizin entsprechen – nicht mehr an unseren Universitäten gelehrt werden. Entsprechende klinische Wahlfächer und andere Lehrveranstaltungen in diesem Bereich sollen deshalb von der universitären Lehre ausgeschlossen werden.
Außerdem fordern wir, dass das Medizinstudium einen stärkeren Praxisbezug und eine Ausrichtung auf grundlegende ärztliche Fähigkeiten und Fertigkeiten erfährt. Die Lehre soll die Studentinnen und Studenten auf den Praxisalltag mit Patienten vorbereiten, statt den Fokus ausschließlich auf das Erlernen der Theorie zu legen. Hierfür sollen auch beim Klinischen Abschnitt Medizin schon Klausuren in mündliche Prüfungen umgewandelt werden. Ein stärkerer Praxisbezug heißt aber auch, dass es nicht nur um den direkten Patientenkontakt gehen darf, sondern auch um die Vermittlung bürokratischer Prozesse, die die fertig ausgebildeten Mediziner im Arbeitsalltag brauchen. Dazu gehört unter Anderem das Abrechnungswesen der Krankenkassen.
Ebenso sollen Studentinnen möglichst früh detaillierte Einblicke ins Gesundheitssystem erlangen. Hierbei wollen wir, dass Praktika flexibilisiert werden, Praktika im Verlauf des Studiums also höher frequentiert sind, dafür aber auch kürzere Zeitperioden umfassen können. Wenngleich ein starker Praxisbezug unbedingt notwendig ist, fordern die Liberalen Hochschulgruppen, dass wissenschaftliches Arbeiten verstärkt im Medizinstudium zum Tragen kommt. Dies kann durch das vermehrte Schreiben von Projekt- oder Masterarbeiten geschehen, wie es in vielen Ländern schon lange im Studium implementiert ist.