Viele Hochschulen in unserem Land haben bereits zum großen Spähangriff auf ihre Studierenden aufgerüstet. Deutsche Campus werden nicht selten flächendeckend observiert. Hochschulen geben vor, so gegen Diebstahl und Vermüllung angehen zu wollen oder absurderweise gar die Kommunikation zwischen Hausmeistern und Lehrenden verbessern zu wollen.

Der LHG konstatiert, dass Videoüberwachung nicht die Probleme löst, die sie vorgibt zu beseitigen. Vielmehr kann sie keine Straftaten verhindern, sondern führt lediglich zur Verlagerung von Problemen und Problemschwerpunkten aus überwachten Bereichen heraus. Berechtigten Sicherheitsinteressen sollte vielmehr mit verstärktem Personaleinsatz bedarfsgerecht entsprochen werden. Denn anders beim Einsatz von Kameras kann so auch tatsächlich wirksam auf dem gesamten Campus eingegriffen werden.

Aus Sicht des LHG ist die Videoüberwachung an deutschen Universitäten und Fachhochschulen nicht zu mehr geeignet, als das Verhältnis zwischen Studierenden und Hochschule nachhaltig zu trüben. Videoüberwachung stellt alle Studierenden unter Generalverdacht und führt zu einer Kultur der Kontrolle, die einer freien und ungezwungenen Lernatmosphäre widerstrebt. Für einen erfolgreichen Studienverlauf ist nach Auffassung des LHG aber ein Vertrauensverhältnis zwischen Studierenden und Hochschule die Basis.

Der LHG fordert deshalb, der Videoüberwachung an deutschen Hochschulen ein Ende zu setzen und die Kameras schnellstmöglich zu deinstallieren.