Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen steht der bestehenden Exzellenzinitiative für die Forschung positiv gegenüber und spricht sich für deren Fortführung über das Jahr 2017 hinaus aus.
Dennoch teilen wir die Kritik, dass die Gelder des Förderprogrammes den Studierenden einer ausgezeichneten Hochschule gar nicht oder nur sehr indirekt zugutekommen.
Die auf Bundesebene existierende Exzellenzinitiative fördert Forschungsprogramme mit denen sich die Universitäten beworben haben. Die Liberalen Hochschulgruppen setzen sich dafür ein, dass auch exzellente Lehre gefördert wird. Daher fordern wir eine Exzellenzinitiative für die Lehre, auch um Impulse für eine neue Lehrkultur zu schaffen.
Aus unserer Sicht muss diese in zwei Komponenten eingeteilt sein. Einerseits muss bereits bestehende qualitativ hochwertige Lehre belohnt werden. Andererseits müssen Hochschulen, welche sich mit neuen Konzepten um bessere Lehre bemühen, gefördert werden.
Belohnung qualitativ hochwertiger Lehre:
Wir sind uns einig, dass kein Messwert alleine eine zuverlässige Aussage über die Qualität der Lehre zulässt. Daher forcieren wir einen Mix aus Parametern, welche in der Bewertung einer Bewerbung unterschiedlich gewichtet werden sollen.
Dieser Mix soll aus Evaluationen der aktuellen Studierenden, der Befragung von Absolventen, des beruflichen Erfolgs der Absolventen sowie der Raumauslastung und dem Betreuungsverhältnis bestehen.
Einige dieser Werte(Raumauslastung, Evaluationsergebnisse, Betreuungsrelation) werden bereits erhoben. Bei den anderen Parametern rufen wir alle Beteiligten, von Bundesregierung bis Hochschulverwaltung auf, innovative Konzepte zu entwickeln.
Förderung von Konzepten zur Verbesserung der Lehre:
Um Hochschulen zu besserer lehre zu motivieren, sprechen wir uns für ein Programm aus, welches Konzepte der Hochschulen finanziell fördern.
Hierbei sollen die Hochschulen ihre Konzepte zur Verbesserung der Lehre einbringen. Im Rahmen eines Wettbewerbes entscheidet eine Jury aus Vertretern des Wissenschaftsrates und dem Centrum für Hochschulentwicklung über die Konzepte.
Die Jury soll sich aus nationalen sowie aus internationalen Persönlichkeiten der Lehre zusammensetzen.
Exzellenzinitiative langfristig denken:
Die periodische Förderung ist grundsätzlich ein guter Anreiz, die bestehende Qualität von Forschung und Lehre an den Universitäten zu halten und neue Konzepte und Erfolge zu prämieren.
Der Wegfall der Förderung nach 5 Jahren – wie bei der Exzellenzinitiative zur Förderung der Wissenschaft und der Forschung üblich – stellt eine Universität jedoch vor einige Planungsschwierigkeiten und droht Erreichtes der vergangenen Förderperiode zu vernichten.
Deshalb soll die Exzellenz einer Universität nach jeweils 3 Jahren evaluiert werden, um ggf. Nachbesserungen am Konzept vornehmen zu können. Die Förderperiode beträgt 10 Jahre.
Für eine erfolgreiche dauerhafte Implementation einer Exzellenzinitiative Lehre soll Voraussetzung für eine Bewilligung der Gelder sein, dass Verstetigungszusagen für die Zukunftskonzepte von Seiten des jeweiligen Landes und der jeweiligen Universität vorliegen.
Sollte der Artikel 91b GG geändert werden, kann auch der Bund für solch eine Verstetigung eintreten.